Grundfähigkeitsversicherung

Die Grundfähigkeitsversicherung zählt zu den innovativen Vorsorgelösungen. Der Unterschied zur "klassischen" Berufs­unfähig­keitsversicherung: Es wird nicht geprüft, ob und in welchem Umfang der Versicherte seinen Beruf noch ausüben kann. Der Versicherer leistet sofort, wenn durch Krankheit oder Unfall bestimmte körperliche Grundfähigkeiten verloren gehen.

Ein Anspruch auf Rentenleistungen aus der Grundfähigkeitsversicherung entsteht, wenn man nach ärztlicher Einschätzung mindestens zwölf Monate lang nicht in der Lage ist oder sein wird, eine der körperlichen Grundfähigkeiten der Stufe A oder drei Fähigkeiten der Stufe B auszuüben - so sehen es die Vertragsbedingungen der Grundfähigkeitsversicherer in der Regel vor. Zu den Fähigkeiten der Stufe A gehören das Sehen, Sprechen, Hören, Gehen, der Gebrauch der Hände und die selbständige Orientierung. Die Stufe B umfasst das Treppensteigen, Knien und Bücken, Sitzen, Stehen, Greifen, Bewegen der Arme, Heben und Tragen sowie das Autofahren. Vor Abschluss einer Grundfähigkeitsversicherung prüft der Versicherer den Gesundheitszustand des Antragstellers anhand eines Fragebogens und gegebenenfalls durch Rückfragen bei den behandelnden Ärzten.

Aufgrund der klar definierten Leistungsvoraussetzungen kommt es nur selten zu Streitigkeiten mit dem Versicherer. Dennoch ist die Grundfähigkeitsversicherung kein vollwertiger Ersatz für eine echte Berufs­unfähig­keitsversicherung, da nicht alle möglichen Ursachen einer Berufs­unfähig­keit, wie z.B. psychische Leiden, versichert sind. Die Grundfähigkeitsversicherung ist aber eine bezahlbare Alternative für alle, die sich einen vollwertigen Berufs­unfähig­keitsschutz nicht leisten wollen, denn die Beiträge für die Grundfähigkeitsversicherung sind vergleichsweise günstig.